Das Schweizer Wandernetz bietet schier unbegrenzte Möglichkeiten an Routen in verschiedenen Schwierigkeitsgraden an. Diese sollten sorgfältig nach Können und Bedürfnissen ausgewählt werden.

Strahlender Sonnenschein, viele Stunden Tageslicht – ein perfektes Wochenende für allerlei Outdoor-Freizeitaktivitäten. Viele von uns zieht es an heissen Sommertagen in die Berge zum Wandern. Wandern hat sich in den letzten Jahren vom verstaubten, unspektakulären Hobby zum Volkssport Nr.1 entwickelt. Kein Wunder, Wandern hat auf unsere physische und psychische Gesundheit einen erheblichen positiven Einfluss.

Das Schweizer Wandernetz bietet schier unbegrenzte Möglichkeiten an Routen in verschiedenen Schwierigkeitsgraden an. Diese sollten sorgfältig nach Können und Bedürfnissen ausgewählt werden. Zu jeder Wandertour gehört eine gute Vorbereitung. Möchtest du mit den Kindern lieber gemütlich eine Rundwanderung planen, oder gehörst du zu den konditionell gut trainierten Bergwanderern und fühlst dich in luftiger Höhe am wohlsten?

Wanderschuhe an und los – richtig?

Nein auf keinen Fall. Eine gute Vorbereitung ist das A und O für eine Wanderung die Klein und Gross auch wirklich Freude bereitet.

Wir geben dir einige hilfreiche Tipps für den Einstieg ins Wandererlebnis.

  • Die Tour nach Kondition und Bedürfniss aenller Beteiligter wählen.

  • Plane für die Wanderung auf jeden Fall genügend Zeit für Pausen ein.

  • Die App swisstopo oder SchweizMobil bietet auch offline Kartenmaterial an, so dass du nicht auf eine funktionierende Datenverbindung angewiesen bist.

  • Studiere vorgängig den Wetterbericht. Kurz vor und während der Wanderung immer wieder das Wetterradar von MeteoSchweiz checken. Allenfalls die Tour umplanen oder abbrechen. MeteoSchweiz bietet aktuelles Material an.

  • Kleidung und Schuhwerk (Trekking- oder Wanderschuhe) den Gegebenheiten anpassen. Die Kleider sollten atmungsaktiv, verlässlich und robust sein. Das Zwiebelprinzip hat sich bewährt. Natürlich sollte Regen- und Sonnenschutz (Sonnenhut und Sonnenbrille) nicht fehlen.

  • Alles Material sollte möglichst wenig Gewicht aufweisen.

  • Genügend Wasser für alle Beteiligten mitnehmen (auch der Familienhund hat Durst und nicht immer ist ein Bach oder Brunnen zur Stelle). Um es gleich vorwegzunehmen: Die richtige Wassermenge ist je nach Person, körperlicher Anstrengungen und äusserlichen Begebenheiten sehr unterschiedlich.

«Der Grundverbrauch bei einem Mann ist etwa 2 Liter, bei der Frau etwa 1.5 Liter Flüssigkeit. Diese Werte sind ohne körperliche Anstrengungen gerechnet. Somit kommen je nach Dauer und Anstrengung beispielsweise bei einer 5-stündigen Wandertour nochmals dieselbe Menge an Flüssigkeit dazu. »

  • Überleg dir bereits am Vortag welche Lebensmittel du einpacken willst. Natürlich gehören nur unverderbliche Produkte in den Rucksack. Hierfür eignen sich beispielsweise selbstgemachte Sandwiches, Trockenfrüchte (Datteln), Obst und Gemüse. Achte darauf, dass du Lebensmittel wählst, die Hitze und etwas Druck überstehen. Beispielsweise Rüebli, Äpfel, Kohlrabi Sticks, Energie-Riegel, ungesalzene Nüsse, etc.

  • Der passende Rucksack hat eine stabile Rückenpartie, gepolsterte Träger und einen Hüftgurt. Schwere Trinkflaschen gehören nicht zuunterst in den Rucksack, sondern nahe an Schultern und Rücken, damit sich das Gewicht optimal verteilt. Mittig im Rucksack platzierst du den Proviant. Unten kommen Ersatzkleidung und die Notfallapotheke (Blasenpflaster!) hin. Ins Kopfteil gehören Dinge wie Smartphone, Taschentücher, Schlüssel, Kleingeld (nicht überall kannst du mit Kreditkarte bezahlen), Sonnenbrille, Sonnencrème, eventuell ein Sackmesser und ein Feuerzeug.

  • Wanderstöcke haben grosse Vorteile: Sie entlasten die Gelenke beim Abstieg und unterstützen beim Aufstieg.

  • Plane als Wanderanfänger zuerst eine Route, welche dir die Möglichkeit bietet, vom Berg beziehungsweise Ziel mit einer Bahn wieder runter gebracht zu werden. Später kannst du auch Touren ohne Bergbahnanschlüsse planen.

  • Starte ausgeruht und langsam in den Tag. Verbrenne deine ganze Energie nicht bereits auf dem ersten Kilometer.

  • Bestenfalls solltest du deine Wanderungen zu Beginn nicht allein unternehmen. Informiere dein(e) Notfallkontakt(e) über die geplante Route, wenn du alleine unterwegs bist.

  • Beachte Herdenschutzhunde-Gebiete. Solltest du auf einen Herdenschutzhund stossen, umgehe nach Möglichkeit sein Gebiet. Entferne dich ruhig und langsam von ihm. Rede ruhig und schreie ihn nicht an. Vermeide Augenkontakt, bleib ihm aber zugewandt.

«Haushunde können Herdenschutzhunde provozieren. Darum meide diese Gebiete mit deinem Hund. »

  • Bitte respektiere die Natur und Wildtiere. Dein Abfall gehört zurück in den Rucksack und wird zuhause entsorgt!

Verschiedene Wanderapps geben dir Auskunft über die Streckenlänge und Höhemeter. Beispielsweise komoot, outdooractive oder Schweizer Alpen-Club SAC. Wanderungen, die mit «leicht» deklariert sind, eignen sich bestens für Wanderanfänger.

Bergwandern ist kein Spaziergang

Der Schweizer Alpen-Club SAC gibt mit einer Skala die Schwierigkeit der Wander- und Bergwege an. An dieser Skala kannst du dich gut orientieren und abschätzen, ob du dieser Wanderung auch wirklich gewachsen bist.

Gilt als einfaches Wandern auf gelb markierten Wegen, die mit guten Turnschuhen begangen werden können.

Sind rot-weiss markierte Wanderwege, die bereits etwas Ausdauer und Trittsicherheit benötigen. Wege können auch steil sein.

Bedeutet Wanderungen, die Trittsicherheit voraussetzen. Wege sind nicht immer ersichtlich. Zum Teil exponierte Stellen, gute Ausdauer erforderlich und Schwindelfreiheit von Vorteil. Trekkingschuhe erforderlich. Wege sind rot-weiss markiert.

Hierfür werden Vorkenntnisse benötigt, Orientierungsvermögen zwingend, da die Wegspur nicht immer ersichtlich ist und die Stellen sehr exponiert sein können. Vertrautheit in exponiertem Gelände sollte vorhanden sein. Wege sind weiss-blau markiert.

Oftmals weglos, darum sehr gutes Orientierungsvermögen von Nöten. Kletterstellen, steiles und exponiertes Gelände. Geübter Umgang mit Seil und Pickel muss vorhanden sein. Wege sind weiss-blau markiert.

Meist weglos und sehr exponiert. Heikles Gelände und Gletscher mit Ausrutschgefahr. Kletterstellen. Ausgezeichnetes Orientierungsvermögen ist Voraussetzung. Ebenso den Umgang mit alpintechnischen Geräten.

Auf der Webseite des Schweizer Alpen-Clubs SAC findest du alle notwendigen Tipps detailliert sowie viele Informationen zu Wandertouren und SAC-Hütten.

Als Wanderneuling solltest du deine Touren lieber etwas zu kurz als zu lang wählen. Besonders die Höhenmeter darfst du nicht unterschätzen! 300 Höhenmeter hört sich erstmal als wenig an. In der Realität dich diese Höhenmeter an deine Grenzen bringen und runter musst du ja auch noch.

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