Scharfe Speisen sind viel mehr als nur ein Brennen im Mund, eine laufende Nase und tränende Augen. Scharfes Essen wird von allen unterschiedlich wahrgenommen, da scharf keine Geschmacksrichtung wie süss, sauer oder bitter ist und nicht durch Geschmacksknospen auf der Zunge, sondern durch Wärmerezeptoren in der Mundschleimhaut festgestellt wird. Das typische Brennen auf der Zunge wird durch sogenannte Nozizeptoren (Nervenendigungen im Mund) registriert. Durch den Wärme-Schmerzreiz im Organismus wird die Durchblutung angeregt, die Poren öffnen sich, wir beginnen zu schwitzen und der Speichelfluss wird aktiviert.
Scharfes Essen hat in Massen einen positiven Effekt auf unsere Gesundheit. Dieser positive Effekt wird durch die einzelnen, als scharf wahrgenommen Lebensmittel verursacht. Genauer gesagt auf die darin enthaltenen Wirkstoffe und deren Wirkung auf den menschlichen Körper.
Meerrettich, Kresse und Radieschen beispielsweise enthalten ätherisches Senföl. Dieses besteht grösstenteils aus essenziellen Omega-3-, Omega-6- und einfachen ungesättigten Fettsäuren. Mehrere Studien haben gezeigt, dass Senföle eine hemmende Wirkung auf Bakterien und Viren bei Harn- und Atemwegsinfektionen haben.
Das in Chili enthaltene Capsaicin regt die Durchblutung an, ist schmerzlindernd und kann äusserlich angewendet juckreizstillend wirken. Jedoch sollte auch hier nicht übermässig davon Gebrauch gemacht werden. Dies kann vorübergehend zu Blutdruckerhöhung und/oder Übelkeit und Erbrechen führen.
Auch Knoblauch hat durch das enthaltene Allicin einen positiven Effekt auf unsere Gesundheit. Allicin wirkt blutdrucksenkend und leicht blutverdünnend. Aus diesem Grund wird es auch als Thromboseprophylaxe eingesetzt. Ausserdem bekämpf das Allicin auf natürliche Art Bakterien, Viren und Pilze. Aber auch hier gilt: Nur in Massen. Besonders Pollenallergiker:innen sollten sich vorsichtig mit der Einnahme von Allicin befassen, da es unter Umständen Allergien auslösen kann.
Die Wirkung von Szechuan Pfeffer spielt besonders in der traditionellen chinesischen Medizin eine wichtige Rolle. Scheinbar helfen die enthaltenen Inhaltsstoffe bei Verdauungsproblemen, stärken das Immunsystem und lindern Entzündungen.
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Besonders häufig hört man, dass Schwangere auf scharfe Speisen verzichten sollten. Ist dies wirklich so? Solltest du in der Schwangerschaft plötzlich Gelüste nach scharfem Essen haben, kannst du ohne schlechtes Gewissen den Gelüsten nachgeben. Denn scharfe Speisen schaden dem Ungeborenen nicht. Aber übermässiges Essen von scharfen Speisen können speziell in der Schwangerschaft zu Sodbrennen, oder besonders im ersten Trimester die Schwangerschaftsübelkeit verstärken.
Auch wenn der Genuss von scharfem Essen viele positive Eigenschaften mit sich bringt, sollten Menschen mit einem empfindlichen Magen auf scharfe Speisen verzichten, oder sich vorsichtig an die Menge rantasten. Auch wer unter Sodbrennen oder Bluthochdruck leidet, sollte sich nicht zu scharf ernähren. Ausserdem kann zu scharfes Essen Durchfall verursachen.
Auch wenn die Versuchung gross ist: Finger weg von Wasser! Nimm lieber einen grossen Schluck Milch und belass diesen einige Sekunden im Mund, bevor du die Milch runterschluckst. Oder nimm einen Löffel Naturejoghurt. Auch Weissbrot soll helfen. Damit die Zunge abtupfen oder lange kauen. Der Verzehr von Gurkenscheiben hilft dir bei der Abkühlung.
Scharfes Essen ist nicht nur lecker, sondern hat einen positiven Effekt auf unsere Gesundheit, solange man es nicht übertreibt. Obwohl jeder Mensch ein unterschiedliches Empfinden von Schärfe hat, kann man sich langsam und in kleinen Schritten an schärferes Essen gewöhnen.
Blog Gesundheit & Ernährung
Wie ernähre ich mich richtig? Worauf muss man bei der Ernährung achten, um alle Nährstoffe aufzunehmen, die der Körper braucht, um seinen täglichen Energiebedarf zu decken? Was ist gesund und was ungesund? Fragen wie diese beantworten wir in unseren Fachartikeln.