Doch wie reagiert man als Eltern in solchen Situationen? «Es wird gegessen, was auf den Tisch kommt!» oder «Bitte, gib dem Essen zumindest eine Chance und probiere es» sind die häufigsten Ansätze, die verzweifelte Eltern am heimischen Esstisch verfolgen. Doch manchmal hilft weder bitten noch betteln; der Nachwuchs stellt auf stur.
Ein Patentrezept kann ich euch leider auch nicht anbieten. Die einen Kinder sind bereit, sich auf etwas Neues einzulassen, wogegen andere mit vor Ekel verzogenem Gesicht das gewünschte «Probiererli» angewidert in den Mund stossen. Hier gilt es dann, die Nerven zu bewahren und nicht einen Streit vom Zaun zu brechen. Je mehr Aufmerksamkeit das unerwünschte Verhalten erhält, desto interessanter wird es für das Kind.
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Bewährt hat sich in vielen Fällen das Vorleben einer gesunden Ernährung und die «verhassten» Lebensmittel immer wieder anzubieten. Sinn macht dabei, dies in kindgerechter Form zu tun. So stehen die Chancen gut, dass die verhassten Früchte, das «eklige» Gemüse oder die «mag-ich-nicht-Milch» ohne Murren gegessen respektive getrunken und für gut befunden werden.
Ich habe euch ein paar Rezepte zusammengestellt, die in der Praxis viele mäkelige Kinder zu überzeugen wussten. Beginnen wir gleich mit dem «Schnouse» für zwischendurch.
Mango Fruchtleder selbst machen ist kinderleicht, braucht aber etwas Geduld, da die Trockenzeit mehrere Stunden beträgt. Aus diesem Grunde empfehle ich euch, gleich mehrere Bleche auf einmal zuzubereiten.
Und so funktioniert's: Legt alle Backbleche mit Backtrennpapier aus. Schält die Mangos und schneidet sie in Stücke. Mit dem Mixer oder Pürierstab die Mangostücke pürieren. Das Fruchtpüree gleichmässig auf dem Backtrennpapier verstreichen und im Backofen bei 80 Grad Umluft zirka 4 Stunden backen/trocknen. Bevor das Fruchtleder weiterverarbeitet wird, mit dem Finger testen ob es trocken ist. Ansonsten noch einmal 30 Minuten backen. Nun das Fruchtleder mit dem Backtrennpapier in ca. 1-1 ½ cm breite Streifen schneiden und aufrollen. Fruchtleder-Röllchen am besten eingerollt in Backtrennpapier luftdicht aufbewahren, da sie sonst mit der Zeit aneinanderkleben.
Gut zu wissen: Mangos beinhalten, abgesehen von Wasser und Ballaststoffen, Vitamin C, Beta-Carotin und Folat (die natürliche Form der Folsäure). Das Fruchtleder liefert somit, abgesehen von wertvollen Inhaltsstoffen auch gleich eine Extraportion Vitamine und eine willkommene Portion Ballaststoffe für eine geregelte Verdauung frei Haus.
200 g Mehl (Dinkel- oder Vollkornmehl)
100g Haferflocken
2 EL Backpulver
2 reife Bananen
130 g Erythrit (ersatzweise 100 g Honig oder Agavendicksaft)
1 Prise Salz
60 g Raps- oder Sonnenblumenöl
Und so funktioniert's: Die Bananen grob zerdrücken und mit dem Öl, dem Erythrit (anstelle Haushaltszucker) und der Prise Salz verrühren. Restliche Zutaten unterrühren. Die Masse sollte nicht zu lange gerührt werden, sondern nur bis alles feucht ist. Ansonsten werden die Muffins zu kompakt. Masse in die Muffinsförmchen füllen, ein Bananenscheibchen oben auflegen und im vorgeheizten Ofen bei 180 Grad (Ober-/Unterhitze) 20-25 Minuten backen.
Gut zu wissen: Hafer ist das gesündeste Getreide überhaupt. Haferflocken enthalten viele Vitamine und Mineralstoffe, grosse Mengen an Ballaststoffen, ungesättigte Fettsäuren und sind äusserst gesund. Bananen sind zwar reich an Fruchtzucker enthalten aber auch viel vom lebenswichtigen Vitamin B6. Dieses wird beispielsweise für den Stoffwechsel, den Aufbau der Nervenstränge und zum Sauerstofftransport im Blut benötigt.
1 kg Zucchini (ungefähr 4 Stück)
3 EL Olivenöl
1 Zwiebel
1 Knoblauchzehe
250 g Rinds- oder Geflügelhackfleisch
3 EL Tomatenpürée
½ L passierte Tomaten (selbstgemacht oder aus der Flasche)
1 TL Agavendicksaft oder Zucker
2 gehäufte TL italienische Kräuter (getrocknet)
1 – 1 ¼ TL Salz
frisch gemahlener Pfeffer
Und so funktioniert's: Die Zucchinis waschen, eventuell schälen und mit dem Spiralschneider (findet ihr in gutsortierten Lebensmittelläden in der Haushaltsabteilung) zu Spaghetti verarbeiten. Zwiebeln und Knoblauch schälen, würfeln und zusammen mit dem Hackfleisch in Olivenöl anbraten. Tomatenpürée beifügen, kurz mitdünsten und anschliessend mit den passierten Tomaten ablöschen. Agavendicksaft, Kräuter und Gewürze beifügen und 15-20 Minuten bei mittlerer Hitze köcheln lassen. In der Zwischenzeit Olivenöl in einer Pfanne erhitzen und die Zucchini-Spaghetti beifügen. Bei kleiner Hitze 4-5 Minuten anbraten (die Spagetti sollten noch bissfest und nicht matschig sein). Spaghetti auf den Tellern anrichten, mit einer Portion Tomatensauce bedecken und nach Wunsch mit wenig geriebenem Käse (Parmesan o. ä.) bestreuen.
Gut zu wissen: Tomaten bestehen zu 95% aus Wasser. Sie enthalten ausserdem Ballaststoffe, verschiedene Vitamine und Mineralstoffe wie Kalium und Spurenelemente. Kalium benötigt unser Körper, um die Organe zu steuern. Spurenelemente werden für die Produktion von Enzymen, Hormonen und zum Bewältigen des Stoffwechsels benötigt. Hackfleisch liefert viel wertvolles Eisen und tierisches Eiweiss, das vom Körper besser aufgenommen und verarbeitet werden kann als pflanzliches Eiweiss. Wer seinen Fleischkonsum einschränken möchte, greift auf Fleischersatzprodukte oder gehackten Tofu zurück. Zucchinis bestehen hauptsächlich aus Wasser, sind leicht verdaulich und reich an Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen. Sie wirken sich positiv auf unser Immunsystem aus und haben eine entwässernde Wirkung. Durch die enthaltenen Bitterstoffe werden Leber und Galle angeregt.
220 g Mehl
2 EL Olivenöl
1 Eigelb
1 Prise Salz
100 ml lauwarmes Wasser
1 Apfel
100 g Crème fraîche
2 TL Zucker
1 TL Zimt
1 Handvoll Mandelsplitter
Und so funktioniert's: Das Mehl mit Olivenöl, Eigelb, Salz, dem lauwarmen Wasser mischen und zu einem glatten Teig kneten. Den Teig mit etwas Olivenöl bestreichen und in Frischhaltefolie gewickelt für 30 Minuten ruhen lassen. Teig auf einem Backtrennpapier dünn zu einem Oval ausrollen. Den ausgerollten Teig diagonal halbieren. Die zwei entstandenen Hälften so zusammenlegen, dass ein Herz entsteht. Apfel entkernen und in dünne Scheiben schneiden. Flammkuchen mit Crème fraîche bestreichen, mit den Apfelscheiben belegen, Zimt und Zucker mischen und über den Flammkuchen verteilen. Zum Schluss mit Mandelsplittern garnieren. Bei 250 Grad (Ober- und Unterhitze) ca. 10 Minuten backen.
Gut zu wissen: «An apple a day keeps the doctor away» lautet das englische Sprichwort, das übersetzt bedeutet «Ein Apfel pro Tag hält den Doktor fern». Diese Aussage kommt nicht von ungefähr, da Äpfel Vitamine, Folsäure, Mineralstoffe sowie sekundäre Pflanzenstoffe enthalten. Sie sind zudem kalorienarm und reich an Frucht- und Traubenzucker für Sofortenergie. Durch die enthaltenen Ballaststoffe fördern sie zudem die Verdauung und wirken vorbeugend gegen Verstopfungen.
200 ml Milch oder ½ Milch und ½ Wasser
40 g Haferflocken
1 Prise Salz
1 EL Honig oder Agavendicksaft
wenig Zimt und Vanillepaste
Für die Deko Banane, Mango, Blaubeeren und Mandeln
Und so funktioniert's: Milch zum Kochen bringen. Haferflocken, Salz, Zimt und Vanillepaste zugeben. Hitze reduzieren und 5 Minuten unter Rühren köcheln. Anschliessend 2 – 3 Minuten ziehen lassen und dabei fleissig weiterrühren. Durch das Rühren wird der Porridge fluffiger und brennt zudem nicht am Pfannenboden an. In eine Schüssel geben und mit frisch aufgeschnittenen Bananenscheiben, Mangospalten, Blaubeeren und Mandeln belegen.
Gut zu wissen: Hafer ist nahezu glutenfrei, so dass es auch bei einer allfälligen Unverträglichkeit meist problemlos in den Speiseplan eingebaut werden kann. 100 Gramm Hafer enthalten 7 Gramm Fett, welches zu 100% aus ungesättigten Fettsäuren besteht. Bei Zöliakie ist Vorsicht geboten, da Hafer häufig in der Nähe von Roggen, Gerste, und Dinkel angepflanzt und dadurch verunreinigt werden kann. Blaubeeren, auch Heidelbeeren genannt, enthalten viel Wasser, sind äusserst kalorienarm, vitaminreich, fangen freie Radikale ab und können Falten vorbeugen.
Gebt den Gerichten neue Namen (beispielsweise «der goldene Apfelherzkuchen») und baut das Gericht gleich in die Gutenacht-Geschichte ein. Wenn dann der «goldene Apfelherzkuchen» am nächsten Tag auf dem Tisch steht, ist die Wahrscheinlichkeit gross, dass der «Hauptdarsteller» der Gutenacht-Geschichte auch probiert wird.
Bei grösseren Kindern lohnt es sich, den gesundheitlichen Aspekt sowie die positive Auswirkung auf Haut (Verschwinden von Unreinheiten, Mitesser und Pickel) und Haare (seidig glänzend) in den Fokus zu stellen.
Vitaminreiche und vollwertige Kost
Die Ernährung eines Kleinkindes ist denkbar einfach. Muttermilch oder eine altersgerechte Flaschennahrung. Mit der Erweiterung des Speiseplans wird es anspruchsvoller. Wusstest du, dass man neue Lebensmittel 8-10 Mal probieren muss, bis man sie mag? Das geht übrigens am besten beim gemeinsamen Kochen mit dem Nachwuchs. Viele gesunde und leckere Rezeptideen findest du in unserer entsprechenden Rubrik.