Doch was muss ich zum Pilze sammeln mitnehmen?
Die gesammelten Pilze sollten unbedingt in einem Korb mitgenommen werden – am besten aus Weiden. So bekommen die Pilze von allen Seiten Luft. Je Flacher der Korb ist, desto entlastender ist er für die Pilze in den unteren Lagen. Plastiksäcke oder Kunststoffbehälter sind dagegen keine gute Idee. Weil diese nicht luftdurchlässig sind, beginnen die Pilze zu schwitzen, was die Zersetzung beschleunigt.
Wer auch unbekannte Pilze sammelt und diese bestimmen lassen möchte, sollte dennoch ein separater Behälter wie z. B. eine Büchse mitnehmen. In diesem Fall ist eine schnellere Vermoderung nicht so schlimm, da der Pilz auch nicht gegessen wird. Unbekannte Pilze sollten in keinem Fall mit den bekannten Speisepilzen in Berührung kommen!
Damit die Pilze auch wieder nachwachsen, müssen die Pilze am Stamm zuunterst abgeschnitten werden. Der abgeschnittene Stamm dann mit umliegendem Laub und Erde zudecken.
ACHTUNG: Ist es ein Pilz, bei dem du dir nicht ganz sicher bist, dann solltest du diesen sorgfältig herausdrehen, da die Knollen und Wurzeln wichtig zur Bestimmung des Pilzsorte sind.
Viele der Pilze im Wald sind giftig. Ein Pilzgericht mit den falschen Pilzen kann im schlimmsten Fall tödlich enden! Für die meisten Speisepilze gibt es giftige Doppelgänger. Darum sollte in keinem Fall ein Risiko eingegangen werden. Für Pilzsammler gibt es die regionalen Pilzkontrollstellen, die man nach einer Pilzsammlung aufsuchen sollte. Damit unbekannte Pilze bestimmt werden können, sind Zusatzinfos wichtig: Auf welchem Untergrund ist er gewachsen? Welche Bäume und Sträucher waren in der Nähe? Wie kommt der Pilz vor (alleine / in Gruppen, z. B. im Hexenring…)? Etwas unkonventioneller ist da die Verwendung der Smartphones. Mit Bildern kann man die Umgebung und den Ursprungszustand des Pilzes schnell und einfach festhalten.
Mit einem guten Schuhwerk und einer wetterentsprechenden Ankleidung tut man sich einen Gefallen. Damit die Zecken weniger Angriffschancen haben, empfiehlt es sich, lange Hosen zu tragen.
«Auch nützlich ist eine Trillerpfeife für den Fall, dass man sich verläuft. Eine kleine Bürste macht es zudem einfacher, die gesammelten Pilze von Dreck und Laub zu befreien. »
Die Regelungen zur Pilzsammlung sind von Kanton zu Kanton unterschiedlich. Die meisten von ihnen haben eine maximale Menge, die pro Tag gesammelt werden können. Zudem gibt es in den meisten Kantonen sogenannte Schonzeit. Diese ist entweder während einigen Tagen jeden Monat oder täglich ab einer gewissen Uhrzeit. Wir haben dir ein Infoblatt erstellt, bei welchem du zu jedem Kanton die genauen Bestimmungen findest.
Die zahlreichen Pilzarten haben ganz unterschiedliche Orte, an denen sie gedeihen. Im Allgemeinen sind Pilze in lichten Wäldern, an Waldrändern, teilweise auch in Wiesen zu finden. Fichten- und Kieferwälder sind zum Beispiel gute Orte für Steinpilze, den leckeren Parasol hingegen findet man auf grasigen Stellen in lichten Laub- oder Mischwäldern. Bei längeren Trockenzeiten empfiehlt es sich, Waldbächen nachzugehen. Dort befinden sich die feuchtesten Stellen.
Wer einen essbaren Pilz gefunden hat, sollte vor der Ernte auf einige Dinge achten: Ist der Pilz ausgewachsen und noch nicht verfressen? Zu junge oder vermoderte Pilze sollten stehen gelassen werden.
Bist du dir nicht zu 100% sicher, ob der Pilz essbar ist, solltest du den ganzen Pilz sorgfältig herausdrehen, und alle wichtigen Zusatzinfos notieren. Den Pilz in einem separaten Behälter aufbewahren. Ansonsten mit dem Messer zuunterst abschneiden und den verbleibenden Stumpf mit Laub und Erde zudecken. Schneide ein kleines Stück vom Pilzhut ab, um zu sehen, ob das Pilzfleisch von Maden verfressen ist. Damit du nicht den halben Wald mitnehmen musst, solltest du den Pilz noch vor Ort sorgfältig putzen. Ist er unversehrt und sauber, kannst du ihn in den Korb legen.
Die Pilze sollten wenn möglich noch am selben Tag verarbeitet, und innerhalb von ein bis zwei Tagen verbraucht werden. Es reicht, wenn sie trocken mit einem Pinsel, einer feinen Bürste oder Küchenpapier gereinigt werden. So bleibt der Geschmack besser enthalten.
Die Pilze sollten nicht roh gegessen werden, da die meisten von ihnen so ungeniessbar oder sogar giftig sind. Die Zubereitung ist von der Pilzsorte abhängig. Es gibt solche, die sich in Saucen eignen und solche, die paniert am besten schmecken. In unserem nächsten Blogeintrag stellen wir unsere fünf Lieblingspilzsorten vor. Natürlich erfährst du auch, wie diese am besten zubereitet werden.
Rezept für Steinpilz-Ricotta-Ravioli
Abwechslung zu den bekannten Füllungen mit Spinat, Käse oder Fleisch bieten Ravioli mit frischen Steinpilzen und cremigem Ricotta. Wie du sie zu Hause zubereiten kannst, erfährst du in unserem Rezept.