Weihnachtsbräuche: Irland – Nollaig Shona Dhuit
Heilig Abend wird in dem streng katholischen Land Christmas Eve genannt und ist vor allem ein Fest der Familie. Ein zentrales Ereignis ist bei jeder Familie die Mitternachtsmesse. Die Bescherung wird durch Father Christmas, Santy genannt, durchgeführt. Er wirft die Geschenke durch den Kamin in Säckchen die dort aufgehängt werden.
In manchen Dörfern ist es nicht ungewöhnlich, wenn junge Männer Bälle mit zur Kirche bringen. Nicht, um alte Streitigkeiten zu klären. Nein! Unmittelbar nach dem Weihnachtsgottesdienst teilen sie sich noch auf dem Kirchhof in zwei beliebig grosse Mannschaften und beginnen sich den Ball gegenseitig abzujagen und möglichst in das eigene Ziel zu bringen. Dabei gibt es weder Regeln noch allzu grosse Rücksicht.
«Zum Dank für seine Dienste, erhält der irische Nikolaus immer eine kleine Pastete, einen Whiskey oder eine Flasche Guinness.»
Währenddessen stehen die Frauen am Herd. Schliesslich ist das Essen am Weihnachtstag traditionell das Beste und Reichhaltigste überhaupt und generell der ultimative Test für die Hausfrau. Nach dem Essen widmet man sich traditionell der Geselligkeit, erzählt Geschichten, singt oder spielt Gesellschaftsspiele.
Auf dem traditionell irischen Adventskranz befinden sich fünf Kerzen. Drei violette, eine rosafarbne plus die weisse Kerze, welche am Heiligen Abend angezündet wird. Die violetten Kerzen werden am ersten, zweiten und vierten Adventssonntag, die rosafarbne am dritten Adventssonntag angezündet. Die Farbe der Kerzen geht auf die liturgischen Farben in der Kirche zurück.
In manchen Haushalten verwendet man auch spezielle dreiarmige Leuchter oder Kerzen mit drei Dochten, um die heilige Dreifaltigkeit zu repräsentieren. Und oft wurde das Anzünden der wichtigsten Kerze dem jüngsten Mitglied des Haushalts überlassen, ein kraftvolles Symbol für Wiedergeburt und Zukunftshoffnung. Das Weihnachtsfest wird oft mit einem feuchtfröhlichen Gelage beendet.
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